lördag 17 december 2016

Putins hybrider Großangriff zur Bundestagswahl 2017: Propaganda-Feldzug sogar mit Sexmobs


9. Dezember 2016

„Wir werden im deutschen Wahlkampf eine Einflußnahme erleben, wie wir sie noch nie erlebt haben.“

Die Worte eines hochrangigen Vertreters deutscher Sicherheitsbehörden lassen erahnen, in welchem Ausmaß Moskau den Ausgang der Bundestagswahl 2017 versuchen wird zu sabotieren.

In Sicherheitskreisen wird bereits diskutiert, wie Rußland versuchen könnte, mit Störaktionen ein radikales Umdenken in der Bevölkerung zu erzwingen – womöglich sogar mit tödlicher Gewalt.

Welche Mittel der Kreml genau einsetzen wird, ist noch offen. Die Einflußnahme auf den US-Wahlkampf durch die Veröffentlichung interner Dokumente (Wikileaks-Enthüllungen über das Innenleben der Demokraten-Partei) und vergangene Aktionen in Deutschland wie das gezielte Streuen von Gerüchten („Vergewaltigungsfall“ Lisa) lassen nur erahnen, welche Kampagnen auf die deutsche Öffentlichkeit zukommen könnten. 

Doch jenseits von Desinformation könnte es noch schlimmer kommen! 

Eine bislang unbekannte Komponente ergebe sich aus der engen Zusammenarbeit von russischen, syrischen und anderen Geheimdiensten sowie russischer Mafia, sagt Rußland-Experte Gustav Gressel (European Council on Foreign Relations).

„Ein Teil der Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien, wenn auch nur ein sehr kleiner Teil, hatte Verbindungen zu Assads oder Saddam Husseins Geheimdiensten.“

Diese Menschen könnten gezielt von Geheimdienstagenten oder aus Mafiakreisen angesprochen und für Störaktionen instrumentalisiert werden, warnt Gressel.

„Was würde zum Beispiel passieren, wenn sich auf einem Sommerfestival vor der Wahl etwas ähnliches wiederholt wie in Köln zur Silvesternacht? Wie würde Merkel dann da stehen? Was wäre die Konsequenz für die Bundestagswahl? Natürlich ist das ein extremes Beispiel, aber es ist im Bereich des Möglichen“, sagt Gressel weiter.

Alarmstimmung in der Bundesregierung

Wie BILD erfuhr, setzt man sich im Auswärtigen Amt und im Innenministerium bereits intensiv mit der drohenden Gefahr auseinander.

Mit Propaganda-Angriffen wird fest gerechnet. In engsten Zirkeln im Regierungsviertel werden derzeit Gegenstrategien entwickelt. Ziel ist es, sich bestmöglich vorzubereiten, um im Fall der Einflußnahme schnell reagieren, die Propaganda entlarven und den Schaden begrenzen zu können.

Gressel bestätigt: „Jeder in und um die Bundesregierung geht davon aus, daß es zu den Bundestagswahlen zu Versuchen der Einflußnahme durch Rußland kommen wird. Die Frage ist nur wie und wo.“ In vielen Ämtern in Berlin herrsche deshalb „Alarmstimmung“.