lördag 12 augusti 2017

Deutsches Innenministerium warnt Polizisten vor privaten Rußland-Reisen


10. August 2017

Polizisten aus Niedersachsen sollen vorsichtig sein, wenn sie nach Rußland reisen. Es waren Fälle bekannt geworden, bei denen Beamte im Urlaub festgehalten und unter Druck gesetzt wurden – wegen Spionageverdachts.

Das niedersächsische Innenministerium warnt Polizisten vor privaten Rußland-Reisen. Grund sei ein erhöhtes Risiko, daß deutsche Polizisten dort durch staatliche Organisationen gezielt festgehalten und nach dienstlichen Tätigkeiten befragt werden, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. Entsprechende Einzelfälle seien bekannt.

Das Nachrichtenmagazin „Focus“ hatte berichtet, daß drei niedersächsische Polizisten, die privat auf Ostsee-Kreuzfahrt waren, nach einem Landgang in St. Petersburg trotz gültiger Visa festgehalten wurden. Die dem Inlandsgeheimdienst unterstellte Grenzpolizei habe die Beamten in ein Verhörzimmer gebracht. Die Polizisten wurden nach Angaben des Innenministeriums „zu dienstlichen Tätigkeiten und Obliegenheiten der Polizei Niedersachsen“ befragt. Laut „Focus“-Online wurden sie dabei mit Vorhaltungen über angeblich strafbare Spionage-Tätigkeiten massiv unter Druck gesetzt.

Es ist davon auszugehen, daß die Maßnahmen gezielt auf die Ausforschung von ausländischen staatlichen Bediensteten gerichtet waren“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Innenministeriums. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der niedersächsischen Polizei seien über die Vorkommnisse informiert worden.