torsdag 16 maj 2019

Protest gegen Nord Stream 2: Aktivisten kriechen in Rohre auf Pipeline-Baustelle bei Greifswald

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16. Mai 2019

Aktivisten haben am Donnerstagmorgen in Wrangelsburg südöstlich von Greifswald eine Baustelle der Erdgaspipeline Eugal besetzt. Mehrere Personen seien in bereits verlegte Rohre gekrochen, die 1,40 Meter Durchmesser haben und an dieser Stelle auf einer Strecke von 1,5 Kilometern verlegt sind, erklärte ein Polizeisprecher.

"Wir vermuten, daß sie ziemlich weit rein sind", sagte er. Wie viele Menschen sich genau in der Röhre aufhalten sei unklar, die Polizei gehe von fünf Personen aus. Zuvor hatten Medien berichtet.

Mit der Aktion unter dem Motto "Nord Stream 2 verstopfen!" wollen sie nach eigenen Angaben den Bau verzögern und auf Klimaschäden durch Erdgas aufmerksam machen. "Ein weiterer Ausbau fossiler Infrastruktur läßt alle Versprechen von einer Energiewende lächerlich aussehen", erklärte eine Aktivistin. Erdgas sei wegen des hohen Methan-Gehalts viel klimaschädlicher als angenommen. Mehr Gasförderung verhindere das Erreichen der Pariser Klimaziele.

Weiterleitung aus Nord Stream 2

Die Gaspipeline Eugal soll auf 485 Kilometern von Greifswald bis zur tschechischen Grenze verlaufen - weitgehend parallel zur bereits bestehenden Opal-Pipeline. Sie soll den Weitertransport von Erdgas aus der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 sicherstellen. Gebaut und betrieben wird das Projekt von einer Tochterfirma von BASF und dem russischen Konzern Gazprom. Die Kosten werden auf drei Milliarden Euro geschätzt.

Nach Auskunft des Bauleiters könne der Sauerstoffgehalt in den Röhren gefährlich weit absinken, was den Aktivisten gefährlich werden könne, erklärte der Polizeisprecher. Weiteren Aktivisten, die nicht in die Röhre gekrochen seien und die mit der Polizei in Kontakt stehen, sei deshalb ein Sauerstoffmeßgerät übergeben worden. Die Einsatzkräfte seien kooperativ und strebten eine Kompromißlösung mit den Besetzern an. Priorität habe deren Unversehrtheit.