16. Mai 2017
Rußland finanziert
anti-westliche Bewegungen!
Recherchen des
ZDF-Magazins „Frontal 21“ haben ergeben: Mit Finanzspritzen unterstützt Rußland
extreme Organisationen, um Europa zu destabilisieren. Besonders brisant: Der
Geldgeber hat einen direkten Draht zu Putin.
Spätestens seit dem
Überraschungssieg von Donald Trump bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl
warnen Experten: Rußland mischt sich in innenpolitische Angelegenheiten anderer
Länder ein.
Nun belegen
Recherchen des „Frontal 21“-Magazins, daß mit russischem Geld Konflikte in
Südost-Europa geschürt werden sollten:
Rechtsextreme
Organisationen wie die „Jobbik“-Partei erhielten Tausende von Euros.
Tschechische Rechtsextremisten wurden bezahlt, um pro-russische Kundgebungen zu
organisieren. In der Slowakei wird eine rechts- und eine linksextreme Bewegung unterstützt.
Beide sind NATO-kritisch und wollen den Austritt aus dem Verteidigungsbündnis.
Insider packt aus
Das Geld kommt von
einem weißrussischen Geschäftsmann namens Alexander Usowskij (49). Gegenüber
Frontal 21 gibt er seine Aktivitäten offen zu: „Die politische Orientierung ist
mir nicht wichtig. In Polen arbeite ich mit den Rechten, in der Slowakei mit
den Linken, in Tschechien mit den Linken, in Ungarn mit den Rechten.“
Usowkij ist Autor
zahlreicher Bücher. Ihre Titel lassen den verschwörungstheoretischen Inhalt
erahnen: „Wie Churchill den Zweiten Weltkrieg entfesselte“ und „Gott schütze
Stalin“.
Auf dem beliebten
russischen sozialen Netzwerk „OK.ru“ gibt es Dutzende Fotos von Usowskij. Er
macht darauf nicht den Eindruck eines reichen Politik-Finanziers. Kein Wunder.
Er ist auch nicht der Mann mit dem Geld. Das kommt von woanders.
Woher kommt das
Geld?
►Geleakte E-Mails
enthüllen nun, daß ein russischer Oligarch mit besten Beziehungen zum Kreml als
Geldgeber fungiert: Konstantin Malofejew (42), ein einflußreicher und
extremistischer Unterstützer Putins.
Auch im Ausland ist
Malofejew kein Unbekannter: Ukrainische Behörden ermitteln gegen ihn. Vorwurf:
Finanzierung illegaler militärischer Gruppierungen. Die EU hat am 30. Juli 2014
als Reaktion auf die illegale Krim-Annexion durch Rußland sein Vermögen
eingefroren und ein Einreiseverbot verhängt.
Die WELT berichtete
über ein Treffen zwischen Malofejew und dem russischen Präsidenten Wladimir
Putin im Juni 2014. Malofejew ist ein großer AfD-Freund, insbesondere der Spitzenkandidat
Alexander Gauland hat es ihm angetan. Mit Gauland werde Deutschland wieder
zu Deutschland, so der Oligarch.
Malofejew, der sein
Geld als Bankier und Investor verdient hat, gilt als besonders fanatisch. Seine
Ansichten sind religiös-extremistisch. So sprach er immer wieder von einer
„Wiedergeburt Rußlands” und nennt Putin einen von Gott gegebenen Anführer. Die
EU ist in seinen Augen eine gottlose Organisation, deren Ende wegen der
Flüchtlingskrise bald bevorsteht.
Schwächung von
Merkel ist Putins Top-Priorität
Die Finanzierung
extremistischer Bewegungen ist nur eine von vielen Methoden, mit denen Rußland
andere Länder beeinflußt. Seit Jahren setzt der Kreml auf diese beiden
Werkzeuge, um im Ausland für seine Ziele zu kämpfen:
► Fake News – mit
Hilfe von gezielt gestreuten Falschnachrichten, Verzerrungen von Fakten und
eigens gegründeten Nachrichtensendern verbreitet Rußland seine Version der
Dinge im In- und Ausland. Das Ziel: Menschen sollen ihr Vertrauen in westliche
Medien verlieren und gegenüber „alternativen“ Versionen von Ereignissen offener
werden.
► Eine der größten
Fake-News-Kampagnen des Jahres fand nach Assads Giftgasangriff auf syrische
Zivilisten statt. Rußland streute diverse Versionen des Angriffs und schob die
Schuld für den Angriff den syrischen Rebellen zu.
Filipp Piatov